Eva-Maria
Holzleitner, BSc

Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung

Mit einem Frauenanteil von über 50 % setzt die LBG ein starkes Zeichen für Chancengerechtigkeit und Diversität in den Wissenschaften. Es ist kein Zufall, dass dort, wo vielfältige Perspektiven zusammenkommen, besonders kreative und wirkungsvolle Forschung entsteht.

BundesministerinEva-Maria Holzleitner, BSc

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wissenschaft lebt von der Offenheit für Neues, von der Bereitschaft, die Grenzen des Wissens zu erweitern, aber auch von der Bereitschaft, gesellschaftliche Bedürfnisse und Anforderungen in die Forschung einzubeziehen. Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist ein Paradebeispiel für diese Haltung. Sie steht seit vielen Jahren für innovative Forschung im Bereich der Medizin, den Life Sciences und den Gesellschaftswissenschaften. Der vorliegende Jahresbericht spiegelt diese Qualitäten eindrucksvoll wider und dokumentiert zugleich Entwicklungen, die weit über die LBG hinaus von Bedeutung sind.

Mit der Gründung von drei neuen Instituten beweist die LBG ihre Fähigkeit, thematisch und strategisch hochaktuelle Forschungsfelder zu erschließen. Mit den Instituten für Nanovesikuläre Präzisionsmedizin an der Paris Lodron Universität Salzburg, für Netzwerkmedizin an der Universität Wien und dem künftigen Institut für Wissenschaftsvermittlung und Pandemievorsorge an der Medizinischen Universität Wien, das ab Juli 2025 operativ tätig sein wird, werden entscheidende Weichen gestellt: für eine Medizin, die molekulare Mechanismen besser versteht und therapeutisch nutzt, für ein tieferes Verständnis von Netzwerken und ihrer Bedeutung für Krankheit und Gesundheit sowie für eine bessere Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, insbesondere im Umgang mit globalen Gesundheitskrisen. Diese Neugründungen spiegeln nicht nur wissenschaftliche Exzellenz wider, sondern auch das klare Bekenntnis der LBG zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung.

Ein weiteres starkes Signal setzt die LBG mit dem kontinuierlichen Ausbau der Förderung von Klinischen Forschungsgruppen (KFG). Diese Gruppen schaffen Raum für translationales Denken und eine enge Verknüpfung zwischen medizinischer Grundlagenforschung, klinischer Praxis und Patientenperspektive. Die im Mai 2024 veranstaltete Konferenz International Forum on Clinical Research bot eine exzellente Plattform für interdisziplinären Austausch, Diskussion und Vernetzung. Dabei zeigte sich, dass gerade die Berücksichtigung dieser Zusammenhänge in Forschung und Anwendung von Therapien ein hohes Innovationspotenzial birgt. Die Forschungsgruppen leisten hier zukunftsweisende Arbeit, nicht nur national, sondern auch mit internationaler Ausstrahlung.

Besonders hervorheben möchte ich auch die vorbildliche Gleichstellungspolitik der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Mit einem Frauenanteil von über 50 % setzt die LBG ein starkes Zeichen für Chancengerechtigkeit und Diversität in den Wissenschaften. Es ist kein Zufall, dass dort, wo vielfältige Perspektiven zusammenkommen, besonders kreative und wirkungsvolle Forschung entsteht. Die LBG zeigt, dass Gleichstellung nicht nur ein gesellschaftliches Ziel ist, sondern auch ein Qualitätsmerkmal für wissenschaftliche Exzellenz darstellt.

Ich danke allen Forscherinnen und Forschern, allen Projektpartnerinnen und -partnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ludwig Boltzmann Gesellschaft für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre Ideen und ihren Gestaltungswillen. Sie alle tragen dazu bei, den Wissenschaftsstandort Österreich zu stärken und Forschung für die Verbesserung der Lebensqualität einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Eva-Maria Holzleitner
Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung