Die vielen Gesichter
des LBG OIS Centers
Das Open Innovation in Science (OIS) Center ermöglicht und unterstützt offene Forschung und Entwicklung mit nationalen und internationalen Partner:innen.
OIS verknüpft dabei Wissenschaft und Gesellschaft, um Forschung produktiver und wirkungsvoller zu gestalten. Der Fokus liegt auf der Integration von Gesellschaft in Forschungsprozesse. Dabei werden sowohl zivile Akteur:innen als auch Stakeholder:innen aktiv in den Forschungsprozess eingebunden. Zentrale Funktionen des OIS Centers sind Serviceleistungen und die Gestaltung des Wissensaustauschs zwischen Ludwig Boltzmann Instituten und relevanten Zielgruppen.
OIS zam: Forum 2024
Das nunmehr dritte OIS zam: Forum bot am 13. und 14. September 2024 erneut einen Austausch mit und innerhalb der OIS-Community. Forscher:innen, Patient:innen, Bürger:innen, Studierende und Praxisexpert:innen kamen an der Universität Mozarteum in Salzburg zusammen, um gemeinsam zu diskutieren, was es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft braucht.
Insgesamt wurden 42 Projekte präsentiert, die Partizipation und Einbindung bereits erfolgreich umsetzen. Neben den Projektpräsentationen bot das Forum während der zwei Tage erneut Raum für intensiven Austausch und Vernetzung. Themencafés luden zu Diskussionen rund um Bereiche wie Public Engagement, Kunst und Wissenschaft sowie Geschichte mit Zukunft ein. Auch in diesem Jahr wurde der OIS zam: Preis verliehen. Aus den vorgestellten Projekten wurden per Voting drei Siegerprojekte ausgewählt, die jeweils 2.000 Euro für Aktivitäten im Rahmen des ausgezeichneten Projekts erhielten.
Die Sieger:innen waren:
This is (not) rocket science! (Christian Klösch, Doris Erhard, Manuela Gallistl und Sarah Rosenbichler, Technisches Museum Wien)
Participation and Citizen Science with Young People (Sabine Hennig, Robert Vogler und Tim Schötz, alle von der Paris Lodron Universität Salzburg, sowie Lea Fingerlos und Elias Kafka)
Wildlife Crime – Detektivarbeit im Namen des Artenschutzes (Marietta Hengl, Karin Ernst, Peter Sziemer, Stefan Agnezy, Martin Kapun und Silke Schweiger)
Cancer Mission Lab
Jedes Jahr sind mehrere Millionen von Menschen weltweit mit der Diagnose Krebs konfrontiert – ein Viertel davon lebt in der EU. Deshalb hat die EU-Kommission im Jahr 2021 die EU-Mission „Krebs besiegen“ ins Leben gerufen. Das Ziel: bis 2030 mehr als 3 Millionen Leben retten und die Lebensdauer und -qualität von Betroffenen verbessern. Das soll durch eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Gesellschaft möglich werden.
Drei Verbundprojekte gefördert
Die vom Fond Zukunft Österreich geförderte Cancer Mission Lab Ausschreibung des LBG OIS Centers war Teil der nationalen Bemühungen, die EU-Mission „Krebs besiegen“ in Österreich zu verankern. Es wurden drei Verbundprojekte im Bereich der Primär- und Sekundärprävention sowie im Bereich der Versorgungs- und Patient-Outcome-Forschung gefördert. Im Rahmen des Cancer Mission Labs standen 1,5 Millionen Euro für die Förderung von 2-4 Projekten zur Verfügung, in denen wissenschaftliche Akteur:innen gemeinsam mit Personen und Institutionen aus anderen gesellschaftlichen Bereichen an innovativen Lösungen zusammenarbeiten sollten.
Über einen mehrstufigen Prozess (individuelles Motivationsschreiben, kollaborative Projektentwicklung im Ideas Lab, finaler Projektantrag mit ‚Theory of Change‘-Begleitung) wurden aus 210 interessierten Personen 30 für das Ideas Lab ausgewählt, wo schließlich drei geförderte Projekte entstanden. Diese Projekte sind jeweils mit 500.000 Euro Förderung ausgestattet. Die Laufzeit der Projekte beträgt jeweils maximal 36 Monate.
Die geförderten Projekte sind:
- Listen-In: Verbesserung der Krebsversorgung vulnerabler Gruppen durch partizipative Maßnahmen.
- Reden wir drüber: Förderung der frühen Kommunikation über Palliative Care mittels praktischer Kommunikationshilfen.
- LifeBoost: Erhöhung der Lebensqualität bei Immuntherapie-Patient:innen durch integrierte unterstützende Angebote.
Insgesamt wurde über den gesamten Prozess eine starke Beteiligung von Forschungseinrichtungen (ca. 2/3) und zivilgesellschaftlichen Organisationen (ca. 1/3) erreicht, die die Grundlage für die missionsorientierte Ausrichtung der Förderung bildeten und die Entwicklung von partizipativen und transdisziplinären Projekten ermöglichte.
Das Caring Communities for Future OIS Impact Lab fand ihren wissenschaftlichen und filmischen Abschluss
Wie schaffen wir es, füreinander da zu sein? Welche Bedürfnisse haben Menschen, die andere pflegen? Wie können Menschen, die Pflege benötigen, in Nachbarschaften aktiv teilnehmen? Und wie können wir sorgende Gemeinschaften stärken und in unseren Gemeinden verankern? In den vergangenen zwei Jahren haben Forscher:innen sowie Akteur:innen aus zivilgesellschaftlichen Initiativen und kommunalen Verwaltungen im Rahmen des Open Innovation in Science (OIS) Impact Labs „Caring Communities for Future“ gemeinsam geforscht.
Vom 27. bis 28. November 2024 fand in der Ankerbrotfabrik in Wien das Symposium „Über Caring Communities zur Caring Society“ als Abschlussveranstaltung statt. Dieses Symposium bot vielfältige Einblicke in die internationale Caring-Communities-Praxis, ermöglicht durch das breite Spektrum der Kooperationspartner:innen. Am 28. November 2024 feierten mehr als 80 Projektbeteiligte, Teilnehmer:innen von Projektaktivitäten, Fördergeber:innen und eingeladene Gäste den erfolgreichen Abschluss des OIS Impact Labs „Caring Communities for Future“ im Belvedere 21. Bei der Abschlussveranstaltung wurde der Film „Zwischen uns Arbeit“ von Elaine Goldberg erstmals präsentiert. Der Dokumentarfilm begleitete im Rahmen des OIS Impact Labs „Caring Communities for Future“ drei transdisziplinäre Projekte.
Im Zuge des Projekts wurde dieses Paper veröffentlicht.
#uplift: Inclusion Health goes Fashion Week
Zusammen mit ThinkKallerful, der Caritas und der Vienna Fashion Week arbeiteten Steph Grohmann und Adis Šerifović an einem innovativen Ansatz, der die Öffentlichkeit durch Mode über gesundheitliche Ungleichheiten informiert.
Denn: Kleidung wird oft mit der Erwartung gespendet, dass sie direkt an Menschen in vulnerablen Situationen weitergegeben wird. Doch viele dieser Spenden sind für diese Gruppe nicht wirklich nutzbar. Deshalb haben wir 13 Designer:innen aus Österreich damit beauftragt, gespendete Kleidung aus den Caritas Carla Läden in neue Modekreationen zu verwandeln.
Diese wurden in einer speziellen Charity-Modenschau auf der Vienna Fashion Week präsentiert. Sämtliche Einnahmen kamen der Caritas Gruft zugute.
TU Wien „Transformer“-Projektkooperation
Am 21. Juni 2024 fand der Kick-off des JugendPlus-Beirats im TRANSFORMER Co-Creation Space der TU Wien statt. In Kooperation mit dem Open Innovation in Science (OIS) Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft bietet TRANSFORMER Kindern und Jugendlichen einen kreativen Raum, um sich aktiv mit innovativen Lösungen zum Klimawandel auseinanderzusetzen.
Im Rahmen von interaktiven Workshops und Co-Creation-Prozessen gestalten junge Menschen gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft die Zukunft dieses einzigartigen Innovationslabors. Adis Šerifović begleitete den Prozess und unterstützte die Co-Creation-Workshops mit seiner Methodenexpertise, um die Beteiligung und den Austausch optimal zu gestalten.
Der JugendPlus-Beirat kommt künftig regelmäßig zusammen, um Ideen weiterzuentwickeln und neue Impulse für eine nachhaltige Zukunft zu setzen.
LEBENSART- Sonderausgabe zum Sustainable Hub
Gemeinsam mit der Universität für angewandte Kunst Wien wurde 2021 der Sustainable Future Hub geschaffen. Ziel war es, neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst zu erkunden, um Lösungen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Dafür wurden sechs Projekte ausgewählt und über zwei Jahre hinweg begleitet. Eine Sonderausgabe von LEBENSART gewährt seit 2024 einen exklusiven Blick hinter die Kulissen.
Die Online-Ausgabe gibt es hier.
„Lebensborn“- Ausstellung eröffnet
Das „Lebensborn“-Heim Wienerwald war zwischen 1938 und 1945 eine Entbindungsanstalt in Niederösterreich. Das Ziel war, die Geburtenanzahl von Kindern zu erhöhen, die im Sinne der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes als besonders „wertvoll“ galten. Im partizipativen Projekt MEMORY LAB des LBI für Kriegsfolgenforschung wurde dieses Thema beleuchtet. Die Wanderausstellung war bis zum 27. November 2024 in Sankt Pölten zu sehen. Das OIS Center begleitete das Projekt inhaltlich und übernahm die Finanzierung des partizipativen Teils der Forschung.
Ausgewählte Publikationen
Mission Involvement Workbook. . Palfinger, Thomas; Stark, Patricia (2024).
Patient-centered interprofessional education in cancer care: a systematic scoping review. . Fragner, T., Hama, H., Šerifović, A. et al. (2024).
Public Dome Talks on Care and Community in Austria. . Soyer, L., Gan, G., & Schuster, G. (2024).
Optimising co-design processes in telemedicine innovation-developing a telemedical solution for emergency medical services. . Elisabeth Klager, Josef Michael Lintschinger, Anna Teufel, Eva Schaden, Valerie Manschein, Lena Reischmann-Senoner, Stefan Ulbing, Harald Willschke, Christoph Frimmel, Reinhold Renner, Christiane Grill, Christina Hafner (2024).
Crowdsourcing Projekt "Reden Sie mit!". . Sally Bitterl, Karl Hochgatterer, Stefan Koth, Christiane Grill, Thomas Palfinger (2024).
Das Team
Dem Team des LBG OIS Center geht es darum, ein allgemeines Verständnis für wissenschaftliche Innovationen zu entwickeln. Dabei versuchen wir, als diverses Team gesellschaftliche Herausforderungen in den Fokus zu nehmen.
Leitung
Georg Russegger
Leitung
Marion Poetz
Wissenschaftliche Leitung (bis 12/2024)
Partner
Das OIS Center kooperiert eng mit nationalen und internationalen Partnern. 2024 waren dies unter anderem:
- Bundesministerium Bildung, Wissenschaft und Forschung
- LIFT_C Linz Institute for transformative change
- Open Innovation Factory by ÖBB
- Medizinische Universität Wien
- Österreich forscht/Citizen-Science
- Open Knowledge Maps
- Verein Science Center Netzwerk
- fteval – Österreichische Plattform für Forschungs- und Technologiepolitikevaluierung
- CBS Department of Strategy and Innovation
- Naturhistorisches Museum Wien
- Wissenschaft im Dialog
- Stifterverband
- Winnovation
Stand: April 2025